Der Grund-Stoff, mit dem ein Gärtner umgeht, ist die Erde. Jene mehr oder weniger krümelige, braune Masse, in der die Pflanzen
durch die Wurzeln ernährt werden und gedeihen. Der gewachsene Boden kann mehrere Meter dick sein oder wenige cm dünn.
Aber nur die obere 20-30 cm starke Schicht besteht aus fruchtbarem Humus. Die Erde, mit ihren verschiedenen Schichten, setzt sich
zusammen aus mineralischen und organischen Bestandteilen. In Jahrmillionen mahlten die Elemente die Ur-Gebirge zu Staub.
Stürme, Wasser, Hitze und Kälte nagten an den Steinen, sprengten und zerkleinerten sie. Langsam lagerte sich dieser Steinstaub ab und bildeten Schichten. Wasser, z.B. in den Flüssen, spülten diesen Schlamm in die Ebenen und hinterließen gedüngte, fruchtbare Äcker zurück. Der auf mechanisch – physikalische Weise entstandene feine Sand, aus den Gebirgen, enthält Mineralien und Spurenelemente.
Die Zusammensetzung dieser wichtigen Nährstoffe ist überall auf der Welt verschieden, je nachdem aus welchem Gestein, der Boden entstand. Die sogenannten Urgesteine, die durch urzeitliche Vulkanausbrüchen entstanden, zu ihnen gehören unter anderem Granit, Basalt und Porphyr.



Die Sedimentgesteine haben sich im Laufe der Erdgeschichte sedimentiert (abgelagert), dazu gehören Sandstein, Kies und Moränengestein (Moräne = Geröll, ist die Gesamtheit eines vom Gletscher transportierten Materials).


Die metamorphen Gesteinsarten sind durch ungeheuren Druck bei erdgeschichtlichen Verschiebungen oder durch starke Hitzeeinwirkung umgestaltet wurden (Metamorphose). Dieser Metamorphose waren ältere Gesteine beliebigen Typs, ausgesetzt,
die Gesteine schmelzen teilweise auf und ihre Kristalle bzw. ihre Strukturen werden neu angeordnet. Beispiel: Gneis, Granit, Schiefer.

Zu den lokalen Schichten kam an manchen Orten feiner Gesteinsstaub hinzu, der über tausende von Kilometern mit dem Wind um den Erdball wanderte – es entstand der Löß. Wo er sich niederließ, entstand besonders fruchtbare, lehmige Ackererde. Chinas berühmte gelbe Erde und die Magdeburger Börde sind Beispiele dafür.
Wo immer jemand einen Garten pachtet oder als Eigentum erwirbt, hat die Natur bereits die grundlegenden Voraussetzungen geschaffen, mit denen der Gärtner (Kleingärtner) fortan leben und arbeiten muss.Er muss seine
Pflege – und Düngemaßnahmen danach einrichten, ob er mageren Sandboden, fetten Lehm oder sauren Moorboden
vorfindet. Über die wichtigsten Eigenschaften seines Bodens muss der Gartenfreund Bescheid wissen, ehe er zu Hacke und Dünger Sack greift.
Das bedeutet in der Praxis: Jeder der einen Garten neu übernimmt, sollte eine Bodenprobe ziehen und untersuchen lassen. Eine Bodenprobe kann er bei einer Landwirtschaftlichen – Untersuchung – und Forschung – Anstalt untersuchen
lassen.
Wichtig sind der Gehalt von Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) und Kalk, weiter kann man auf Mineralien, Spurenelemente und Schadstoffe im Boden untersuchen. Kosten: Zwischen 50,-€ und 150 ,-€ N P K und Calcium kann jeder, wenn auch nicht so genau, selbst untersuchen. Um eine Bodenprobe zu ziehen kann man einen Spaten verwenden oder einen Bodenprobenzieher benutzen (z.B .Göttinger Rohrstock), kann selbst gefertigt werden oder käuflich erworben werden.
Der Handel bietet auch Bodentest – Sets für N P K + Calcium an.



Dr. Fritz Caspari schreibt über den „unterirdischen Lebensraum Boden“: Das ist weder totes Erdreich noch leblose Dunkelheit und weit mehr als nur Speicherstätte pflanzlicher Nährstoffe. Denn der Boden lebt, er bewegt sich, schichtet sich um, verwandelt seine Materie, verteilt die Nachbarelemente Luft und Wasser in seinen Adern, bietet einer Fülle von Lebewesen Existenz, Schutz und Nahrung, dem Tier so gut wie der Pflanze. Das Phänomen der Fruchtbarkeit als sichtbares Zusammenspiel von Bodenleben und Pflanzenleben, ist der Humus.
Die besonderen Eigenschaften des Humus beschreibt Caspari so: Was Humus chemisch ist, das entzieht sich unseren Kentnissen. In einer umweltgebundenen Stoffwechselbeziehung zu einer Unzahl tierischer und pflanzlicher Organismen stehend, ist er die Grundlage für den Ernährungskreislauf zwischen Boden, Pflanze, Tier und Mensch. Anwesenheit und Eigenheit des Humus bestimmen den physikalischen Zustand der Böden (Garezustand).
(Dr. Fritz Caspari, 1883 – 1964 , deutscher Chemiker, Sachbuchautor zum Thema Gartenbau.)

Sandböden
Sie sind Luft- und Wasserdurchlässig, sie erwärmen sich leicht, kühlen aber auch schnell aus, der Nährstoffgehalt dieser Böden ist gering. Bei Sturm oder Sturmböen sind sie immer in Gefahr „vom Winde verweht“ zu werden.
Ihr Vorteil: Mühelose mechanische Bodenbearbeitung. Physikalisch gesehen, haben Sandkörner eine Kugelstruktur, aus diesem Grund rollen sie auseinander und können nicht aufeinander gepackt werden, so wie lehmige Erde. Weil sie Milliarden Zwischenräume haben rinnt Regenwasser z.B. wie durch ein Sieb und versickert schnell. Luft, mit Stickstoff aus der Luft und Sauerstoff sind dagegen reichlich vorhanden.
Chemisch betrachtet, haben Sandböden einen hohen Anteil von Quarzen (Quarz = Kieselsäure). Andere Mineralien, die so wichtig für die Pflanzenernährung sind, fehlen dagegen. Quarz trägt zur Erwärmung des Bodens bei und spielt eine Rolle bei der gesunden Strukturbildung der Pflanzen.
Erkennungsmerkmal : Sand rieselt durch die Finger, wenn man eine Bodenprobe aufnimmt.
Wichtig ist eine Verbesserung der Bodenstruktur durch Vermehrung des Humusanteils und der organischen Substanz durch einbringen von Kompost, Gründüngung, verrotten Mist. Dadurch wird die durchlässige Erde, gebundener, weniger Wasserdurchlässig. Stein-und Tonmehl (Handelsnahme Bentonit), Lehm, Lehmhaltiger Kompost und Bodenbedeckung (Mulch) gehören zu den wichtigsten Kulturmaßnahmen.
Reine Sandböden mit mehr oder weniger Tonanteilen kommen in unserer Gegend eher selten vor.

Tonböden
Sie sind von Natur aus schwer, undurchlässig für Luft und Wasser. Sie erwärme sich nur langsam. Bei diesen Böden ist die Struktur des Lehms bis zum negativen Extrem ausgebildet. Die physikalische Schichtung ist sehr dicht. Dies Böden neigen dazu, bei Trockenheit sehr hart zusammen zu backen. Sie reißen dann wie geplatzte Ziegelsteine auseinander, bei Nässe klebt Tonerde zusammen. Tonböden haben zwar die Fähigkeit Nährstoffe zu speichern, aber sie lassen sich nur schwer bearbeiten und lockern.
Erkennungsmerkmale: Ton lässt sich mit Hand zu einem zähen Klumpen zusammendrücken, der Ähnlichkeit mit formbarer Knete hat. Man könnte daraus Plastiken herstellen. Tonböden sind fruchtbar wenn es gelingt, ihre Struktur zu ändern. An erster Stelle steht da her die Bodenlockerung mit Hilfe von Sand und regelmäßiger Versorgung mit Kompost, Mulch zur Förderung der Gare. Gründüngung tief wurzelnden Pflanzen, z.B. Lupinen oder Sonnenblumen, brechen auch den Untergrund auf. In schwierigen Fällen hilft nur eine Dränage. Reine Tonböden findet man in unserer Gegend eher selten, obwohl wir einige Töpfereien in der Nähe haben. Tonböden
haben die kleinste Korngröße – alles was kleiner ist als 0,002 mm, bezeichnet man als Ton.

Moorböden
Man unterscheidet Hochmoore und Niedermoore. Hochmoore werden nur durch Niederschlagswasser gespeist, während Niedermoore bei der Verlandung nährstoffreicher Gewässer entstehen und von Grundwasser durchströmt sind. Beide Moore sind durch Ablagerungen organischen Materials ohne Sauerstoffzufuhr (Anaerob) entstanden.
Hochmoorerde ist nährstoffarm und reagiert sauer, PH-Wert 3,5. Niedermoore sind wesentlich nährstoffreicher und enthalten auch Kalk, PH-Wert 4,5 aufwärts bis neutral (PH-Wert 7). Hochmoorerde braucht zur Aufbesserung Sand, Lehm, Kalk, Kompost und Gesteinsmehl. Bei guter Pflege kann durchaus ein lockerer, nährstoffreicher Gartenboden entstehen.
Schluff
Schluff liegt durch seine mittlere Korngröße, auch in seinen Eigenschaften in der Mitte zwischen Sand und Ton.
Besonders günstig für Pflanzenwachstum ist die Porengröße von Schluff. Die Zwischenräume der einzelnen Bodenpartikel haben eine Größe, die Wasser zwar gut aufsaugt, ähnlich wie ein Schwamm. Weil die Poren aber auch nicht zu klein sind, geben sie das Wasser ohne viel Widerstand ab, z.B. wenn Pflanzenwurzeln zur Aufnahme von Wasser einen Unterdruck erzeugen. Sie sind aus diesem Grund häufig besonders gute Pflanzenstandorte und entwickeln sich zu fruchtbarsten Äckern, Wiesen und Naturlandschaften. Ähnlich wie Lehmböden bietet Schluff Boden für Mikroorganismen einen zufriedenstellenden Lebensraum und neigen dazu, viel Humus aufzubauen.
Im Resultat sind Schluff Böden gute Nährstoff – und Wasserspeicher, die sehr locker sind und sich gut bearbeiten lassen.

Lehmböden
Lehm ist keine eigene Korngrößenfraktion. Als Lehme werden Böden bezeichnet, welche alle drei Korngrößen zu ähnlichen Anteilen in sich vereinen. Lehme bestehen also – ganz grob gesagt – zu ähnlichen Anteilen aus Sand, Schluff und Ton. Sie gelten als besonders fruchtbare Böden. Böden, die vor allem aus einer Korngröße bestehen, werden eher als ungünstig für Pflanzenwachstum bewertet.
Lehmböden sind humusreiche Böden, die Wärme, Wasser, Luft und Nährstoffe gut zu speichern vermögen. Sie enthalten auch Kalk. Physikalisch betrachtet, besteht die Struktur dieser guten, fruchtbaren Erde aus Plättchen, die mehr oder weniger dicht aufeinander gelagert sind. Für die Nährstoffeinlagerung und die Arbeit der Bodenlebewesen sind die Voraussetzungen in lehmhaltiger Erde sehr günstig. Es gibt auch hier verschiedene Abstufungen, zwischen schweren (Tonhaltigen), Humosen und sandigen Lehmböden.
In unserer Kolonie, (ein ehemaliger militärischer Übungsplatz) wurde die wesentlich steilere Kuppe abgetragen. Dadurch wurden die gewachsenen Erdschichten etwas umgeschichtet.
Folge:Nicht überall wurde der Mutterboden, von humoser Gartenerde konnte man nicht reden, gleichmäßig verteilt. Wir haben in unserer Kolonie einen kalkhaltigen Boden mit hohem Tonanteil, also Mergel.
Als wir 1981 anfingen, einen Garten aufzubauen, konnten wir in der Kleintierabteilung, nur mit der Spitzhacke umgraben.Wir haben in der Not den Bauern Wellner (Senior) gebeten, unsere Gärten zu Pflügen. Er hat sich dabei eine von drei Pflugscharen abgebrochen. Also haben wir vom ersten Tag an mit Kompost gearbeitet.
Ich habe mit vielen Kleingärtnern, auch im Rahmen meiner Aufgaben als Referent im Bezirksverband gesprochen. Die meisten Argumente, nicht mit Kompost zu arbeiten lauteten: Da bekomme ich nur Unkraut in den Garten, das ist mir zu viel Arbeit, der Boden wächst zu stark, da muss ich den Rand des Beetes abstützen. Außerdem bekomme ich Gemüse im Supermarkt viel billiger.
Nur zur Information: In 38 Jahren Arbeit mit Kompost ist unser Garten lediglich um 20 cm gewachsen und auch nur dort wo wir Kompost eingesetzt haben. Auf dem Gemüseteil, auf Baumscheiben und Beerensträuchern Alles Andere wurde nicht mit Kompost versorgt, weil wir nicht genügend Kompost produzieren konnten, lediglich 1 m³
Kompost im Jahr. Mittlerweile haben wir, bis auf dem Rasen, genügend Kompost aufgetragen, um gute Ernten zu erzielen. Humusreicher Lehm zerbröckelt zwischen den Fingern zu weichen Krümeln und haften aneinander ohne zu kleben. Wichtig ist für den Gärtner auf solchen guten Gartenböden die, möglichst biologische Bodenpflege, mit Kompost, Bodenbedeckung (Mulch),organischer Dünger, Stallmist und Kräuterjauchen sowie Mischkultur und Fruchtwechsel erhalten und vermehren die Fruchtbarkeit der lehmigen Erde.


Böden mit hohem Humus-Anteil erscheinen dunkelbraun oder sogar schwarz.

Wie erkenne ich welchen Boden ich habe? Wenn ich keine Bodenanalyse machen lassen will?
Eine einfache und erstaunlich zuverlässige Möglichkeit die Bodenart zu bestimmen, ist die Fingerprobe am Boden. Je mehr man verschiedene Böden in den Händen hatte, um so zuverlässiger wird die Einschätzung. Um die Fingerprobe interpretieren zu können, muss man sich die Eigenschaften der 3 Korngrößen bewusst machen.
Sand :
fühlt sich körnig, rau und kratzend an. Er haftet nicht an den Fingerrillen.
Schluff:
fühlt sich samtig – mehlig an und bindet kaum Wenn man Schluff verschmiert, glänzt die Schmierfläche nicht. Schluff haftet stark an den Fingerrillen.
Ton :
fühlt sich klebrig an und bindet stark. Deswegen ist er gut formbar. Wenn man Ton verschmiert, ergibt es eine glänzende Schmierfläche. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, ist es wichtig eine Mischprobe zu nehmen. (aus allen Anbauflächen).
Bodenbearbeitung:
Garten umgraben oder nicht, wann ist umgraben sinnvoll? Grundsätzlich nur bei schwerem, und verdichtetem Boden und auf Rasenflächen, die zu Gemüsebeeten umgewandelt werden sollen. So kann der Frost durch das gefrierende Wasser im Erdreich die groben Schollen in lockere Krümel verwandeln. Bei sehr verdichteten Böden, z.B. auf neu bebauten Grundstücken, durch Baumaschinen verursachte Verdichtungen, auf schweren Lehm – und Tonböden und auf Rasenflächen, die zu Gemüsebeeten umgewandelt werden sollen,.lohnt sich das Holländern.
Im Gegensatz zum klassischen Umgraben, dem einfachen Wenden des Bodens wird beim Holländern auch der Untergrund gelockert. Dazu muss der Boden zwei Spatenstich tief umgegraben werden.
Im ersten Schritt hebt man eine zwei Spatenstiche breite und einen Spatenstich tiefe Furche aus. Den Aushub deponiert man auf die Seite, die nicht umgegraben werden soll. Anschließend wendet man den Unterboden.
Mit dem Spaten hebt man nun die nächste Reihe Oberboden ab, wendet ihn und schüttet ihn anschließend auf die bereits umgegrabene Seite des Unterbodens. Wenn sich auf der Oberfläche eine Grasnarbe befindet, sollte sie flach abgestochen werden und mit der Grasnarbe nach unten auf den Kompost wandern oder diese mit dem Spaten gründlich zu zerkleinern und zu wenden, damit sie später im Erdreich gut verrotten kann und keine neue undurchlässige Schicht bildet.



Der Herbst, kurz vor dem ersten Frost, ist die ideale Jahreszeit zum Holländern.
Rigolen: Nur bei tiefen Bodenverdichtungen
Neben dem beschriebenen Holländern gibt es noch eine weitere Umgrabe – Technik, die drei Spaten tief reicht – das sogenannte Rigolen. Sie funktioniert prinzipiell genauso und beseitigt besonders tiefliegende verdichtete Bodenschichten.
Diese Technik wird allerdings kaum noch angewendet, weil sie extrem aufwändig und kraftraubend ist.
Bodenverbesserung
Kompost: Das Gold des Gärtners
Bio-Dünger und Biotonne, beides kann sich sparen, wer einen eigenen Kompost besitzt. Denn ein Komposthaufen nimmt nicht nur alle Garten-und Küchenabfälle auf, sondern wandelt im Laufe eines Jahres mit Hilfe fleißiger Bodenlebewesen, Abfall in wertvollen Humus um.
Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Kalzium und Schwefel sind die Hauptnährstoffe für unsere Pflanzen. Daneben benötigen Pflanzen Spurenelemente, das sind Eisen, Mangan, Zink, Bor, Kupfer, Chlor und Molybdän, allerdings in geringen Mengen.
Kompost – ist der Humusbildner. Um fruchtbare Gartenerde zu bekommen, muss man Humus einbringen, aufbauen und erhalten. Mit der richtigen Humuswirtschaft berücksichtigst du PH-Wert des Bodens, die Bodentemperatur, Bodenbearbeitung und Nährstoffzufuhr des Bodens, um Humusabbau und Humusaufbau in das gewünschte Gleichgewicht zu bringen. Sie fußt auf der Einbringung von organischem Material, Pflanzenresten, Mist,(wenn er frisch ist muss er mindestens 4 Monate kompostiert werden), organischen Düngern und Bodenbedeckung (Mulch) . Über Winter kann Stallmist auf den leeren Beeten als Mulch liegen bleiben. Je nach verrottungszustand, muss er im Frühjahr eingearbeitet oder Entfernt werden.
Verdichtungen beseitigen – Verdichtungen im Boden hemmen auf vielfältige Weise das Pflanzenwachstum. Einerseits haben die feinen Wurzeln während des Wachstums,einen hohen Widerstand zu überwinden, wodurch das gesamte Wurzelwerk flacher bleibt und anfällig für Trockenheit ist. Andererseits kann auf verdichteten Böden, schnell ein Sauerstoffmangel auftreten, insbesondere nach Regenfällen, wenn das Wasser kaum abfließen kann. Das beseitigen von Verdichtungen kann mechanisch geschehen, durch Harken, Fräsen oder Umgraben. Bei tieferen Verdichtungen hilft Holländern oder eine tiefwurzelnde Gründüngung mit Phacelia (80 cm), Gelbsenf (150 cm), -Achtung Kreublütler! Nicht nach Kohl, ist auch Kreuzblütler, fördert Krankheiten. Lupinen, weiss und blau (150 cm) Ölrettich (150 cm) Sonnenblumen (bis 250 cm).
Steinmehl:
Steinmehle sind Bodenhilfsstoffe, keine Düngemittel und kann demzufolge auch keinen Nährstoffmangel ausgleichen! Das Bodenleben wird durch Steinmehl nachweislich angeregt. Die Mineralien und Spurenelemente stehen dem Bodenleben umgehend zur Verfügung, was dazu führt, dass sie mit der Humusbildung sofort beginnen können. Die Steinmehle sorgen auch für mehr Fruchtbarkeit da die Anreicherung mit Mineralien und Spurenelementen, direkt im Boden erfolgt. Er wird dadurch nicht nur qualitativ besser, sondern von der Substanz her locker, krümelig, so dass sich Pflanzen besser einwurzeln und entwickeln können.
Steinmehle sollten zwei bis drei mal im Jahr angewendet werden, da sie sonst keine Wirkung zeigen. Steinmehl wird in den Boden eingearbeitet. Beim pflanzen von Gewächsen, Bäumen, sollte in das Pflanzloch eine Handvoll
(100 bis 200g) Steinmehl gegeben werden. Eine Behandlung mit Steinmehl (streuen oder in Wasser gelöst giessen, auch über Blätter) kann dazu beitragen, Krankheiten, vor allem Pilzinfektionen und Schädlingsbefall zu verhindern. Das liegt in erster Linie an der Kieselsäure welche die Pflanzen von innen heraus stärkt und somit weniger Anfällig gegenüber Unpässlichkeiten macht.
Pflanzen, die einen eher sauren Boden bevorzugen, (Heidelbeeren, Rhododendren, Azaleen, Hortensien) vertragen Steinmehl nicht.
Steinmehl richtig anwenden:
A Auf dem Beet ausstreuen: an windstillen Tagen ohne es einzuatmen, da die feinen Partikel in de Lunge eindringen können. Anschließend arbeitet man das Pulver mit der Harke leicht ein und wässert die Erde.
B Den Boden bestäuben – jährlich im Frühjahr und Herbst mit 200 bis 300g/qm und arbeite es oberflächlich ein.
C ins Gießwasser einrühren – Obstgehölze und andere Dauerkulturen damit im Wurzelbereich gießen.
D bei immergrünen Gehölzen ins Pflanzloch gegeben, verschafft Diabasmehl empfindlichen Wurzeln gute Anwachsbedingungen.
E über den Kompost streuen – Auf dem Kompost beschleunigen Steinmehle die Rotte und Humusbildung. Sie binden unangenehme Gerüche. Mit den Kompostgaben auf die Beete gelangt es in den Boden.
F in Pflanzenjauchen aufgelöst mildert es strenge Gerüche und reichert die Brühe mit wertvollen Mineralstoffen an.
G für sandige Böden empfiehlt sich Tonmehl das unter dem Namen Bentonit verkauft wird, während auf saurem Boden Steinmehl aus Kalksteinmagnesium, Struktur und PH-Wert verbessert werden.
H Die Wirkung des Steinmehls lässt sich optimieren, wenn gleichzeitig Reste einer Gründüngung oder eine pflanzliche Mulchschicht mit eingearbeitet werden, als Grundlage für die Ton – Humus – Komplexe.
Bodenverbesserung / Steinmehle
Steinmehl richtig anwenden
Stäuben bei Insektenbefall: Stäuben lässt sich mit einer speziellen Puderspritze (z.B. Lava Union) oder einem Handfeger, den du in eine Schüssel mit Steinmehl tauchst und über den Pflanzen ausschlägst. Am besten morgens, auf die noch taufeuchten Pflanzen. Vermeide das Stäuben in den Bienenflugzeiten und verschone die Gartenbereiche in denen sich viele Nützlinge aufhalten.
Bienenflugzeiten: Die Frage, wann Bienen fliegen, lässt sich jedoch nicht genau beantworten. Grundsätzlich jedoch sind die meisten Bienen von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr aus dem Stock ausgeflogen.
Schnecken und Co. vergrämen: Schnecken lassen sich durch einen 5 bis 10 cm breiten Steinmehl – Schutzwall von Setzlingen abhalten. Nach einem Regenschauer muss der Wall aber erneuert werden. Eine Paste aus Steinmehl mit zerquetschten Zwiebeln, Knoblauch, Holunderblättern oder anderen geruchsintensiven Pflanzen vertreibt Wühlmäuse und Maulwürfe aus ihren Gängen. Als Mittel gegen Wildverbiss wirkt eine Paste aus Steinmehl und Gerbstoffpulver (Tannin, aus der Apotheke), die in Fraßhöhe auf die Rinde aufgetragen wird.
Schützender Baumanstrich: Ein Brei aus Tonmehl eignet sich sehr gut als Winteranstrich für Obstbäume.
Er schützt die Rinde vor Frostrissen und verklebt die Schlupflöcher der Schädlinge.
Zeigerpflanzen:
Jeder Gartenfreund, der einen Garten übernimmt, sollte eine Bodenprobe ziehen und untersuchen lassen (LVA oder LUFA). Wer keine Bodenprobe untersuchen lassen möchte, sollte die Wildkräuter die in seinem Garten wachsen, genau beobachten. Zeigerpflanzen oder auch Indikatorpflanzen geben durch ihre Intoleranz/“Spezialisierung“ Auskunft über Bodenbeschaffenheit und evtl. Schadstoffe. Eine Zeigerpflanze allein sagt über einen Bodenzustand nichts aus. Zeigerpflanzen müssen immer zu mehreren / Gruppen auftreten um Rückschlüsse auf den Bodenzustand Art des Bodens (Lehm,Ton usw.) Humusgehalt und Gare sowie PH_Wert zu ermöglichen. Diese „Unkräuter“ wachsen nur dort, wo sie Bedingungen vorfinden, die ihnen behagen. Jeder Gärtner hat also das „Unkraut“ das er verdient. Wildkräuter verbergen mehr als ihr bescheidenes Aussehen ahnen
lässt. Viele Wildkräuter gehören zu den Heilpflanzen, ihre wertvollen Inhaltsstoffe, zu denen auch Mineralstoffe gehören, kommen nicht nur der Medizin, sondern auch unseren Böden zu gute.Einen wichtigen Dienst erweisen Wildkräuter dem Gärtner durch ihre Anwesenheit und der Gesellschaft in der sie auftauchen, wie sein Gartenboden beschaffen ist. Sie werden deshalb auch Zeigerpflanzgen genannt.








Text und Bilder bereitgestellt von Reinhard Stumpf.