Ein Beitrag von Reinhard Stumpf

Der Frühling kommt; oder ist schon da, zumindest nach dem Kalender. Die ersten Gartenfreunde haben ihren Garten bereits für das neue Gartenjahr vorbereitet, andere fangen erst an. Was ist jetzt zu tun? Gründünger entfernen, Boden lockern, Aussaat – und Pflanzplan erstellen, Mischkulturen und Fruchtfolge / Fruchtwechsel planen. Dazu gehört auch düngen.

Nach Nährstoffbedarf der Pflanzen teilen wir die Gemüse – und Obstarten in:

Schwachzehrer – dazu gehören Salate, Bohnen, Erbsen, Radieschen, Kräuter, z.B. Dill, Petersilie und andere. Schwachzehrer kommen mit Kompostgaben in 2 bis 5 cm dicke aus, brauchen nur einige chemische Elemente, (Steinmehl), um Spurenelemente zuzuführen.

Mittelzehrer – dazu gehören Zwiebeln, Möhren, Kohlrabi, rote Beete, Fenchel, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren, Erdbeeren sind Sortenabhängig vom Nährstoffbedarf abhängig. Mittelzehrer müssen zusätzliche Nährstoffgaben in Form von Kräuterjauchen (Brennessel, Comfrey), pelletiertem / granuliertem Rinderdung oder Kompost aus Stallmist bekommen. Ein organischer Volldünger

z.B. Animalin oder Garten-Azet, decken den Düngebedarf.

Starkzehrer: Dazu gehören  alle Kohlsorten (Weißkohl, Blumenkohl, Rosenkohl usw.)), Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Lauch und einige Obstbäume. Starkzehrer haben einen hohen bis sehr hohen Nährstoffbedarf.  Sie benötigen ausser Kompost noch einen Dünger mit NPK-Gehalt 7-4-6, oder niedriger, organischer Dünger enthält NPK 5-3-6, Magnesium. Algenkalk, Steinmehl und etwas Pferdedung, Tomaten sind dankbar für gelegentliche Stickstoffgaben (Brennessel – Comfreyjauchen).

Mineraldünger – Blaukorn premium NPK (15-3-20), Blaukorn classic (12-8-16), bis 24 – 16 – 15  enthält meistens zuviel Phosphor und wenig Magnesium und Schwefel. Auch werden Einzeldünger Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) angeboten. Blaukorn – Grünkorndünger enthalten in den meisten Fällen einen zu hohen Stickstoff – und Phosphoranteil, der bei unsachgemäßer Anwendung das Grundwasser belastet. Eine Pflanze nimmt Nährstoffe nach bedarf auf, was zuviel ist, weil es in der Krümelstruktur (Plättchen) des Bodens nicht festgelegt ist, wird mit dem Oberflächenwasser in das Grundwasser gespült. 

Mineraldünger sind wasserlöslich und stehen den Pflanzen sofort zu Verfügung. Der Nachteil, wenn der Dünger nicht genau dosiert wird, wird das „zuviel“ mit dem Oberflächenwasser in das Grundwasser gespült und belastet dieses. Minraldünger sind für unsere Obstbäume und Gemüse im Stickstoff – und Phosphorbereich überdimensioniert. Auch wenn hauptsächlich die Landwirtschaft für die Belastung des Grundwasser durch Nitrat und Pestizide verantwortlich ist, können wir Kleingärtner mit bevorzugt organischem Dünger zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, unser Trinkwasser gesund zu halten. Organische Dünger müssen erst vom Bodenleben aufbereitet werden, damit sie Pflanzenverfügbar werden. Die Nährstoffe werden zwischen den Bodenplättchen eingelagert und können nach Bedarf von den Pflanzen abgerufen werden. Dadurch wird unser Grundwasser wenig oder garnicht belastet.

Organischer Dünger muss erst vom Bodenleben aufgeschlossen werden damit NPK, Mineralien und Spurenelemente den Pflanzen zur Verfügung stehen, die Krümelstruktur des Bodens verklebt den Dünger und gibt ihn erst bei Bedarf ab. Ist die Krümelstruktur des Bodens sehr gut, z.B. durch regelmäßige Kompostgaben, wird nur sehr wenig Dünger in das Grundwasser gespült, das Grundwasser und dadurch auch die Umwelt geschont.

Organische Dünger sind:
– Kompost aus organischen Abfällen aus Garten und Küche,
– Kompost aus Mist (Rind, Pferd,Schaf, Geflügel Schwein), muss wenigsten 4 bis 6 Monate verrotten, darf nicht untergegraben werden sondern nur leicht einhacken. Bei Pferde – und Hühnermist besteht die Gefahr der Schädigung der Pflanzen durch verbrennen der Wurzeln und jungen Blätter (Keimblätter bis zum 3. Blatt). Zudem fühlen sich Fliegen aller Art sehr wohl (Zwiebel-Möhrenfliege, und Läuse an Erdbehren, Kohlweißling und Andere.

Hühnermist sollte nur aus naturgemäßer Haltung verwendet werden. Hühnermist aus Massentierhaltung (Legebatterien) sind mit Wachstumshormonen, Antibiotika und Medikamenten zur Vermeidung von spezifischen Arteneigenen und durch die Haltung auftretenenden Krankheiten, die beim Verzehr mit gegessen werden, belastet. Pferde – und Hühnermist ist ein sogenannter „heißer“ Mist, er eignet sich sehr gut als Heizung für Hoch – und Hügelbeete sowie als Starthilfe in Komposthaufen.
Zur Kalkdüngung eignen sich Kohlensaurer Kalk (77% Ca) und Algenkalk (75% – 80% Kalk).
Kalk fördert den Abbau von Humus. Ein alter Spruch sagt: Kalk macht reiche Väter und arme Söhne.

Düngung Obst und Gemüse Nährstoffbedarf

Hinweise zur praktischen Handhabung der Düngung im Obst – und Gemüsegarten

Ohne Bodenprobe keine exakte Düngeempfehlung. Die alle vier bis fünf Jahre übliche Standard-Bodenuntersuchung erfasst die Bodenart, den PH-Wert, den Phosphat- und Kali-Wet im Boden. Zusätzlich sollte der Magnesiumgehalt mitbestimmt werden. Die meisten Bodenuntersuchungslabore z.B.LUFA, stellen anhand der Analysenergebnisse einen Gartenpass mit einer Düngeempfehlung aus.Der im Humus des Bodens organisch gebundene Stickstoff (N) verdient eine stärkere Beachtung, da in Haus-und Kleingärten normalerweise keine Stickstoffmessungen durchgeführt werden. Um die Stickstoffdüngung detaillierter steuern zu können, ist die Bestimmung des Humusgehaltes im Boden, alle sechs bis zehn Jahre besonders zu empfehlen. Der Humusgehalt, als Hauptkriterium für die Stickstoff-Freisetzung: Bei einem Humusgehalt von 1,5% werden jährlich ungefähr 4g Stickstoff pro m² aus der organischen Masse des Bodens freigesetzt. Beträgt der Humusgehalt 3%, sind es über 11g/m² , Rosen oder Grünkohl bräuchten somit nur noch die Hälfte der Bedarfsmenge an Stickstoff. Bei Humusgehalten über 4%, ist im Frühjahr nur eine Startdüngung, 25% der erforderlichen Menge an Stickstoff erforderlich, um die Tätigkeit der Mikroorganismen in Gang zu bringen. Kulturen mit geringem Nährstoffbedarf benötigen keine weiteren Stickstoff während des Sommers.
Kompost aus Mist (Pferd, Rind,Geflügel) reichen auch für Mittelzehrer aus. Reifer Kompost wird im Frühjahr mit einer maximalen Menge von 4 Litern/m² Gartenboden verwendet. Dadurch wird die jährliche
Nährstoffversorgung mit Phosphat und Kalium weitestgehend sichergestellt. Als Stickstofflieferant für Gemüse reicht die Kompostmenge nicht aus. Zusätzlich sind die angegebenen Stickstoffgaben erforderlich.


Die folgenden Tabelle gehen von einer Kompostgabe von 3 Litern pro m² aus.
In vielen Fällen sind Böden in Haus-und Kleingärten reichlich mit Phosphat und Kalium versorgt. Für Böden mit hohem pH-Wert (über 7,5) wird eine rein organische Stickstoffdüngung mit Hornmehl oder Horngrieß (N-gehalt von 10 bis 16%), je nach Hersteller empfohlen. Aus Hornprodukten wird pflanzenverfügbarer Stickstoff nach und nach abgegeben, der Prozess verläuft um so rascher, je kleiner die Hornbestandteile vorliegen.

Düngung Obst Gemüse – Nährstoffbedarf

Düngung Nährstoffe und ihre Auswirkung
Ein Mangel oder Überschuss an Nährstoffen ist oft an den Blättern abzulesen. Um sie richtig zuordnen zu können, müssen wir unterscheiden zwischen Nährstoffen, die sich schnell und leicht in den Pflanzen verteilen (Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium) und solchen, die nicht so beweglich sind, (Mangan, Eisen, Schwefel, Bor). Ein Mangel an den beweglichen Nährstoffen, bewirkt zunächst eine Schädigung der älteren Blätter. Die besser versorgten jungen Blätter bleiben zunächst gesund. Eine Unterversorgung mit den unbeweglicheren Nährstoffen, trifft zuerst die jungen Blätter.
Welche Hinweise gibt es:
Alte Blätter:
Gelbverfärbung – ganzes Blatt – Stickstoffmangel
Gelbverfärbung – am Blattrand – Kaliummangel
Gelbverfärbung zwischen den Blattadern – Magnesiummangel
Rotferfärbungen – Phosphormangel
Junge Blätter:
Gelbverfärbung ganzes Blatt – Calcium – und/oder Schwefelmangel
Gelbverfärbung zwischen den Blattadern – Mangan – und/oder Eisenmangel
Absterben der Sprossspitzen – Bormangel
Eine genaue Zuordnung ist in den wenigsten Fällen eindeutig, da oft verschiedene Mängel kombiniert sind oder durch einen Überschuss eines anderen Nährstoffes erzeugt werden.
Stickstoff:
Stickstoff ist ein essentieller Bestandteil jeder organischen Materie, wachstum ohne Stickstoff ist nicht möglich. Pflanzen nehmen ihn in Form von Ammonium – oder Nitratsalzen auf. Dem Boden wird Stickstoff in erster Linie als Kompost, Mistkompost, Hornprodukte und – im biologischen Anbau nicht – Ammoniumsulfat und Nitratsalzen zugeführt. Da er im Kompost organisch gebunden ist und nur langsam pflanzenverfügbar (mineralisiert) wird, ist bei Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf im allgemeinen eine zusätzliche Gabe Stickstoff notwendig. Den Kompost mit Mistkompost oder Hornmehl, Horngrieß oder Hornspänen, notfalls mit einem mineralischen Stickstoffdünger, aufbereiten. Mineralischen Stickstoffdünger erst bei Pflanzung beziehungsweise 6 bis 8 Wochen nach der Aussaat geben, da mineralischer Dünger sofort für Pflanzen verfügbar ist.
Eine optimale Stickstoffversorgung wird durch dunkelgrüne, feste Blätter angezeigt.
Ein Stickstoffmangel äußert sich in erster Linie durch reduziertes Wachstum und hellgrüne bis gelbe Blätter. Die Früchte bleiben klein und die Pflanzen sehen kümmerlich aus.
Bei Tomaten reagieren die Pflanzen empfindlich auf eineStickstoffüberdüngung, die Pflanzen schiessen in die Höhe, bilden oben viele neue Blätter, die sich nach unten einrollen und wie Schöpfe aussehen. Sie verlieren ihre Festigkeit und werden damit anfällig für Schädlingsbefall und Pilzkrankheiten (Mehltau). Auch der Wind kann ihnen leicht etwas anhaben. Die starke Blattbildung geht zu Lasten der Blüten – und Fruchtbildung. Das ausbringen von gehäckseltem Stroh, Schreddermaterial und Rindenmulch,kann  die Auswirkung einer Stickstoffüberdüngung mildern. Sie haben ein weites C-N Verhältnis (Kohlenstoff-Stickstoff) und binden Stickstoff an sich.
Wichtige ausgleichende Nährstoffe, wie Magnesium, Kalzium und Kalium werden nicht mehr aufgenommen. Bodenorganismen, wie Regenwürmer und wichtige Pilzarten werden verdrängt.
Sehr empfindlich auf Stickstoffüberschuss reagieren auch Mykorrhiza-Pilze, die mit vielen Pflanzen in Symbiose leben (gegenseitiger Nutzen). Sie bilden weniger Fruchtkörper aus.
Über die Hälfte des Stickstoffes der gedüngt wird, wird nicht von den Pflanzen aufgenommen, sondern mit dem Oberflächenwasser in Bäche, Flüsse und Seen entsorgt oder als Treibhausgas in die Atmosphäre abgegeben. Letztendlich gelangt der Stickstoff ins Meer und dieser überdüngt dieses und heizt das Algenwachstum an, sodass kaum noch Sauerstoff im Meer vorhanden ist.  
Azotobacter – frei im Boden lebende Bakterrien können Luftstickstoff binden und den Pflanzen zugänglich machen.  Legominosen (Schmetterlingsblütler, Hülsenfrüchte, Lupinen, Wicken) bilden Bakterien (Knöllchenbakterien) an den Wurzeln Stickstoff. Die Wurzeln dieser Pflanzen müssen im Boden bleiben.  

Stickstoffdünger

Mit Stickstoff überdüngter Boden bringt schwammige, hochgeschossene Pflanzen hervor. Sie bilden vor allem Blattmasse aus, Blüte und Frucht sind unterentwickelt. Der Wassergehalt ist hoch, ebenso der Nitratgehalt, was besonders für Babykost, aber auch für Erwachsene gefährlich werden kann. Aus Nitrat entstehen im Verdauungstrakt Nitrite und die krebserregenden Nitrosamine. Beim Säugling mit seinem unausgebildeten Verdauungsapparat kann Nitrat die Sauerstoffaufnahme ins Blut blockieren und lebensbedrohliche Zustände hervorrufen.

Überdüngung: Stickstoff

Düngung Düngefehler Kalium (Kali)

Kalium ist zuständig für festes Zellgewebe und stabiles Wachstum. Kalium ist an der Photosynthese und Aktivierung von Enzymen, die Bildung und den Transport von Kohlenhydraten beteiligt. Es wirkt über den Stoffwechsel der Pflanzen auf die Wasserabgabe und hilft so, Pflanzen vor dem Vertrocknen, aber auch vor Kälte zu schützen. Mit Kali gut versorgte Pflanzen sind besonders widerstandsfähig gegenüber tierischen Schädlingen. Obst und Gemüse sind gut lagerfähig und länger haltbar. Kalium wird ebenfalls nicht leicht ausgewaschen und ist deshalb in guten Gartenböden meist ausreichend vorhanden.

Kalihhaltige Düngemittel: Holzasche (bitte keine Asche vom Grill), Mist von Rind, Schwein und Geflügel und Knochenmehl. Tierische Jauchen, pflanzliche Jauchen aus Farnkraut und Comfrey (Beinwell), Kalimagnesia (Patentkali).

Überdüngung mit Kali: Hemmt die Magnesiumaufnahme und beschleunigt die Umsetzung von Kalk, beides fürt zu Störungen im Bodenleben und Nährstoffhaushalt.  Die Folge sind mickriges Pflanzenwachstum und geringe Ernten.

Düngung Düngefehler Calcium (Kalk)
Kalk ist für Boden und Pflanze unentbehrlich. Calcium ist wichtig für die Nährstoffversorgung, für die Verbesserung der Bodeneigenschaften (Krümelstruktur), das Wachstum der Bodenorganismen fördert die Bewurzelung, begünstigt den Stoffumsatz im Boden und sorgt für feste Zellwände der Pflanzen. Kalk und Humus fressen sich gegenseitig auf, deshalb nach starker Kalkung Humus (Kompost,Grünschnittkompost) einarbeiten. Der beste Boden für Gemüse und Obstbäume sollte zwischen (pH-Wert) 5,5 und 7 liegen. Zusammen mit Kalium reguliert er den Wasserhaushalt der Pflanzen. Er wird leicht ausgewaschen und muss deshalb regelmäßig ergänzt werden. Magnesium,Kali und Phosphorsäure werden festgelegt (Pflanzen können diese Nährstoffe nicht mehr aufnehmen), aber Achtung! unter pH-Wert 5,5 sterben die meisten Lebewesen im Boden ab. Zuviel Kalk legt Spurenelemente (Bor, Eisen, Mangan, Zink) und Magnesium und Phosphorsäure fest. Kohl, Möhren, Sellerie und Süßkirschen gedeihen auch im schwachalkalischem (pH-Wert 7 – 7,5) Boden. Der Kalkgehalt im Boden kann durch Calcitest festgestellt werden. Bei über pH 7,5 darf nicht mehr gekalkt werden. Bei normalem Kalkgehalt genügt Steinmehl als Zusatz zu Kompost und Wirtschaftsdünger. Quarzreiches saures Gesteinsmehl (Dolomit), Kohlensaurer Kalk, Rhodovital und Rindenmulch senken den pH-Wert ab. Kalkdünger sind Algenkalk, Dolomitmehl, Gesteinsmehle, Kohlensaurer Kalk und Dügekalk aus Kalkmergel. Thomasmehl enthält zuviel Phosphor.
Kalk niemals mit frischem Stallmist ausbringen.
Überdüngung: Erhöht den pH-Wert bis in Bereiche, die Pflanzen nicht mehr ertragen. Leichte Überdüngung, pH 7,5 bis 8, beschleunigt die Umsetzung organischen Materials in einem Maße, dass Humus viel zu schnell und vollkommen abgebaut wird.
Kalkmangel: PH-Wert sinkt, die Säuren des Bodens werden nicht mehr abgepuffert, die Pflanzen gehen ein. Erstes Alarmsignal ist ein schwaches Wurzelwachstum.

Düngefehler: Magnesium

Magnesium spielt eine wichtige Rolle beim Transport von Kohlenhydraten innerhalb der Pflanzen. Nur bei ausreichender Magnesiumversorgung werden die in der Photosynthese gebildeten Assimilate zuverlässig zu den Wachstumsorganen gebracht. Deshalb ist bei Magnesiummangel das Wurzelwachstum gehemmt. Magnesium ist also der wichtigste Baustein der Blattgrünbildung (Chlorophyll) , der Regulierung des gesamten Wasserhaushaltes der Pflanzen und zur Bildung von Eiweiß notwendig. Überdüngung mit Magnesium kann zu Calziummangel führen.

Magnesiummangel erkennt man kleinbleibenden Früchten. Ältere Blätter werden fleckig, färben sich hell bis gelb, wobei die Blattadern dunkelgrün bleiben. Die Blätter können vom Rand aus braun werden und trocknen aus. Nadelgehölze leiden besonders unter Magnesiummangel, ihr Magnesiumbedarf ist höher. Für Gemüse und Obstbäume reichen 5 Liter Kompost auf einen Quadratmeter zur Magnesiumversorgung aus.  Kali – Überschuss führt zur Festlegung von Magnesium. Er senkt die Aufnahmefähigkeit von Kali und Calzium.

Düngefehler: Spurenelemente

Ausser den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium und Schwefel, brauchen Pflanzen neben den Makroorganismen Aluminium, Natrium, Chlor, Siliziu und Kobalt, noch Spurenelemente – Eisen, Mangan, Zink, Bor, Kupfer und Molybdän. In einem gepflegten Gartenboden, der regelmäßig mit Kompost und Steinmehl versorgt wird sind Spurenelemente reichlich vorhanden. Ein Mangel ensteht nur, durch eine Überdüngung von Hauptnährstoffen. Vor allem ein zu hoher oder niedriger pH-Wert kann Spurenelemente im Boden festlegen, die Pflanzen können sie nicht aufnehmen. Schwefel ist z.B. ein essentieller Baustein vieler Aminosäuren, er beeinflusst die Bildung von Kohlenhydraten, bestimmte Schwefelverbindungen schützen Zwiebeln und Kohl vor Schadinsekten. Sie helfen die Krümelstruktur des Bodens zu verbessern, sie sind an der Photosynthese beteiligt, Manche fördern die Blütenbildung, sie nehmen als Bestandteil von Enzymen Einfluss auf den Stoffwechsel und sind wichtig für die Verholzung von Pflanzenteilen. Bor hat eine wachstumsfördende Wirkung, stimuliert die Zellteilung, stabilisiert die Zellwände und reguliert den Eiweißhaushalt. Sie verhindern unter Umständen Nitratanreicherungen in den Pflanzen und fördern die Knöllchenbakterien bei Leguminosen.

Spurenelemente – Überdüngung kommen kaum vor, Mangel zeigt sich in Vergilbung von Blättern, Chlorosen und geringem Wurzelwachstum.

Dünger für Spurenelemente sind: Kompost, Steinmehl, Buchen – Holzasche, Mist von Rindern – Kompostiert oder pelletiert, Jauchen aus Brennessel und Comfrey und specielle chemisch hergestellte Blattdünger
(Chelatformulierungen).

Düngung und ihre Auswirkung

Stickstoffdünger

Mit Stickstoff überdüngter Boden bringt schwammige, hochgeschossene Pflanzen hervor. Sie bilden vor allem Blattmasse aus, Blüte und Frucht sind unterentwickelt. Der Wassergehalt ist hoch, ebenso der Nitratgehalt, was besonders für Babykost, aber auch für Erwachsene gefährlich werden kann. Aus Nitrat entstehen im Verdauungstrakt Nitrite und die krebserregenden Nitrosamine. Beim Säugling mit seinem unausgebildeten Verdauungsapparat kann Nitrat die Sauerstoffaufnahme ins Blut blockieren und lebensbedrohliche Zustände hervorrufen.

Düngung Düngefehler Stickstoff Mangel

Phosphor

Er ist wie Stickstoff, ein wichtiger Eiweißbaustoff für die Pflanzen. Er kommt im Boden als Phosphorsäure oder deren Salzen, den Phosphaten, vor. Junge Pflanzen brauchen Phosphor vor allem zur Ausbildung von Wurzeln, Wurzelwachstum, zur Bildung von Nukleinsäuren, Bildung von Pflanzenabwehrstoffen, für die Zellteilung und die Bildung von Nukleinsäuren. Phosphor gehört neben Stickstoff zu den wichtigsten Nährstoffen. Gewächse nehmen das Element in grossen Mengen auf. Phosphor beeinflusst den Stoffwechsel der Pflanzen und gilt als wichtiger Energieträger und – speicher. Er ist wichtig für den Knospenansatz und die Bildung von Blütenknospen.Phosphor wird im Gegensatz zum Stickstoff kaum ausgewaschen. Phosphate werden Böden vor allem durch Mineraldünger (Kunstdüngergaben) über Jahre hinweg mit Phosphor überdüngt. Ist ein Boden lebendig, ist durch jährliche Kompostgaben ausreichend sichergestellt. Es wird kaum eine Überdüngung geben. An einer Pflanze selbst ist eine Überdüngung nur schwer zu erkennen. Aufschluß gibt meist erst die Bodenuntersuchung. Ein zuviel an Phosphor verursacht indirekte Schäden: Die Pflanze kann andere Nährstoffe, vorwiegend Spurenelemente nicht mehr aufnehmen. Auf Dauer kommt es zu Wachstumsstörungen.

Phosphor Mangel ist zu erkennen am schlecht oder fast gar nicht vorhanden Wurzelwerk und an mangelhafter Ausbildung von Blüten, Früchten und Samen.

Düngung Düngefehler Kalium (Kali)

Kalium ist zuständig für festes Zellgewebe und stabiles Wachstum. Kalium ist an der Photosynthese und Aktivierung von Enzymen, die Bildung und den Transport von Kohlenhydraten beteiligt. Es wirkt über den Stoffwechsel der Pflanzen auf die Wasserabgabe und hilft so, Pflanzen vor dem Vertrocknen, aber auch vor Kälte zu schützen. Mit Kali gut versorgte Pflanzen sind besonders widerstandsfähig gegenüber tierischen Schädlingen. Obst und Gemüse sind gut lagerfähig und länger haltbar. Kalium wird ebenfalls nicht leicht ausgewaschen und ist deshalb in guten Gartenböden meist ausreichend vorhanden.
Kalihhaltige Düngemittel: Holzasche (bitte keine Asche vom Grill), Mist von Rind, Schwein und Geflügel und Knochenmehl. Tierische Jauchen, pflanzliche Jauchen aus Farnkraut und Comfrey (Beinwell), Kalimagnesia (Patentkali).
Überdüngung mit Kali: Hemmt die Magnesiumaufnahme und beschleunigt die Umsetzung von Kalk, beides fürt zu Störungen im Bodenleben und Nährstoffhaushalt. Die Folge sind mickriges Pflanzenwachstum und geringe Ernten.
Kali Mangel: Das Gewebe zwischen den Blattadern wölbt sich nach oben, die Ränder und Spitzen verfärben sich rot – gelb, werden schließlich braun und die Blätter fallen von unten her ab. Die Pflanzen sind anfälig für Pilzkrankheiten. Schäden treten meist während der Blütenbildung auf, da die Pflanzen in dieser Zeit mehr Kalium benötigen. Die Gewächse haben ein geringes Wachstum, Obst und Gemüse sind nicht besonders aromatisch.

Düngung Düngefehler Calcium (Kalk)

Kalk ist für Boden und Pflanze unentbehrlich. Calcium ist wichtig für die Nährstoffversorgung, für die Verbesserung der Bodeneigenschaften (Krümelstruktur), das Wachstum der Bodenorganismen fördert die Bewurzelung, begünstigt den Stoffumsatz im Boden und sorgt für feste Zellwände der Pflanzen. Kalk und Humus fressen sich gegenseitig auf, deshalb nach starker Kalkung Humus (Kompost,Grünschnittkompost) einarbeiten. Der beste Boden für Gemüse und Obstbäume sollte zwischen (pH-Wert) 5,5 und 7 liegen. Zusammen mit Kalium reguliert er den Wasserhaushalt der Pflanzen. Er wird leicht ausgewaschen und muss deshalb regelmäßig ergänzt werden. Magnesium,Kali und Phosphorsäure werden festgelegt (Pflanzen können diese Nährstoffe nicht mehr aufnehmen), aber Achtung! unter pH-Wert 5,5 sterben die meisten Lebewesen im Boden ab. Zuviel Kalk legt Spurenelemente (Bor, Eisen, Mangan, Zink) und Magnesium und Phosphorsäure fest. Kohl, Möhren, Sellerie und Süßkirschen gedeihen auch im schwachalkalischem (pH-Wert 7 – 7,5) Boden. Der Kalkgehalt im Boden kann durch Calcitest festgestellt werden. Bei über pH 7,5 darf nicht mehr gekalkt werden. Bei normalem Kalkgehalt genügt Steinmehl als Zusatz zu Kompost und Wirtschaftsdünger. Quarzreiches saures Gesteinsmehl (Dolomit), Kohlensaurer Kalk, Rhodovital und Rindenmulch senken den pH-Wert ab. Kalkdünger sind Algenkalk, Dolomitmehl, Gesteinsmehle, Kohlensaurer Kalk und Dügekalk aus Kalkmergel. Thomasmehl enthält zuviel Phosphor.
Kalk niemals mit frischem Stallmist ausbringen.
Überdüngung: Erhöht den pH-Wert bis in Bereiche, die Pflanzen nicht mehr ertragen. Leichte Überdüngung, pH 7,5 bis 8, beschleunigt die Umsetzung organischen Materials in einem Maße, dass Humus viel zu schnell und vollkommen abgebaut wird.
Kalkmangel: PH-Wert sinkt, die Säuren des Bodens werden nicht mehr abgepuffert, die Pflanzen gehen ein. Erstes Alarmsignal ist ein schwaches Wurzelwachstum.

Typischer Calciummangel an Äpfel (Stippigkeit) außen/innen und Tomaten / Paprika (Blütenendfäule):

Düngefehler: Magnesium

Magnesium spielt eine wichtige Rolle beim Transport von Kohlenhydraten innerhalb der Pflanzen. Nur bei ausreichender Magnesiumversorgung werden die in der Photosynthese gebildeten Assimilate zuverlässig zu den Wachstumsorganen gebracht. Deshalb ist bei Magnesiummangel das Wurzelwachstum gehemmt. Magnesium ist also der wichtigste Baustein der Blattgrünbildung (Chlorophyll) , der Regulierung des gesamten Wasserhaushaltes der Pflanzen und zur Bildung von Eiweiß notwendig. Überdüngung mit Magnesium kann zu Calziummangel führen.
Magnesiummangel erkennt man kleinbleibenden Früchten. Ältere Blätter werden fleckig, färben sich hell bis gelb, wobei die Blattadern dunkelgrün bleiben. Die Blätter können vom Rand aus braun werden und trocknen aus. Nadelgehölze leiden besonders unter Magnesiummangel, ihr Magnesiumbedarf ist höher. Für Gemüse und Obstbäume reichen 5 Liter Kompost auf einen Quadratmeter zur Magnesiumversorgung aus. Kali – Überschuss führt zur Festlegung von Magnesium. Er senkt die Aufnahmefähigkeit von Kali und Calzium.

Düngung Obst Gemüse Düngefehler

Spurenelemente
Ausser den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium und Schwefel, brauchen Pflanzen neben den Makroorganismen Aluminium, Natrium, Chlor, Siliziu und Kobalt, noch Spurenelemente – Eisen, Mangan, Zink, Bor, Kupfer und Molybdän. In einem gepflegten Gartenboden, der regelmäßig mit Kompost und Steinmehl versorgt wird sind Spurenelemente reichlich vorhanden. Ein Mangel ensteht nur, durch eine Überdüngung von Hauptnährstoffen. Vor allem ein zu hoher oder niedriger pH-Wert kann Spurenelemente im Boden festlegen, die Pflanzen können sie nicht aufnehmen. Schwefel ist z.B. ein essentieller Baustein vieler Aminosäuren, er beeinflusst die Bildung von Kohlenhydraten, bestimmte Schwefelverbindungen schützen Zwiebeln und Kohl vor Schadinsekten. Sie helfen die Krümelstruktur des Bodens zu verbessern, sie sind an der Photosynthese beteiligt, Manche fördern die Blütenbildung, sie nehmen als Bestandteil von Enzymen Einfluss auf den Stoffwechsel und sind wichtig für die Verholzung von Pflanzenteilen. Bor hat eine wachstumsfördende Wirkung, stimuliert die Zellteilung, stabilisiert die Zellwände und reguliert den Eiweißhaushalt. Sie verhindern unter Umständen Nitratanreicherungen in den Pflanzen und fördern die Knöllchenbakterien bei Leguminosen.
Spurenelemente – Überdüngung kommen kaum vor, Mangel zeigt sich in Vergilbung von Blättern, Chlorosen und geringem Wurzelwachstum.

Dünger für Spurenelemente sind: Kompost, Steinmehl, Buchen – Holzasche, Mist von Rindern – Kompostiert oder pelletiert, Jauchen aus Brennessel und Comfrey und specielle chemisch hergestellte Blattdünger (Chelatformulierungen).